4. März 2011

TV-Tipps: Woche 05.03. - 11.03.

Samstag, 05.03.
Findet Nemo (20.15 Uhr / Sat1)
„Nett“ ist ja zumeist das Einzige, was ich zu solchen - im Grunde ihres Herzens - eben doch sehr naiven und konventionellen Animationsfilmen mit Tieren erzählen kann. Der hier beweist allerdings auch, auf welch tönernen Füßen jenes fragwürdige Konzept von prominenten Synchronsprechern steht: Erkan und Stefan - als wenn sich an die beiden noch irgendjemand erinnern würde...

Friedhof der Kuscheltiere (22.00 Uhr / Tele 5)
Nicht gesehen. Ist irgendwie ziemlich bekannt, soll aber trotzdem eine eher mäßige King-Verfilmung sein.

H3 - Halloween Horror Hostel (22.10 Uhr / Pro7)
All jene Szenen, die sogar für den schlechtesten Teil der SCARY MOVIE-Reihe zu plump und peinlich waren, nachgestellt von Deutschlands Ausnahme-Blöden. Reiht sich in die grandiose Reihe von Pro7-Spoofs ein, die uns jedes Jahr aufs Neue heimsuchen. Wem das noch nicht reicht: Direkt davor läuft ROOKIE (Rambo + Rockie) mit meinem Liebling Axel Stein - sicher auch irre lustig.

James Bond: Goldfinger (22.15 Uhr / ARD)
Oldie but Goldie. Sorry, der musste sein.

Die Akte Jane (23.00 Uhr / Kabel1)
Verfilmte Minderwertigkeitskomplexe eines einstmals guten Regisseurs. Ein Film dessen peinliche Kraftmeierei und vorgeschobener Pseudo-Feminismus niemals über den zelebrierten Sadismus und die plumpe Army-Werbung hinwegtäuschen kann. Vielleicht als Dyke-Softcore-Streifen zu gebrauchen?!

Lost Highway (23.15 Uhr / RBB)
Lynchs Verabschiedung von jeglicher offensichtlichen Linearität und greifbaren Logik, zugunsten eines wohl einmaligen filmischen Surrealismus. Fand ich mal wesentlich besser, hat bei meiner letzten Sichtung aber deutlich an Reiz verloren - wohl auch, weil sich mein Interesse an faktengestützter Interpretation von Lynch eher in Grenzen hält. Ein Film von dem man sich flashen lassen, und den man danach nie wieder anschauen sollte.

Hostel (23.35 Uhr / Pro7)
Zynisches und doch hochgradig inkonsequentes-verklemmtes Folterkeller-Filmchen, dem durch das Internet eine viel zu große Aufmerksamkeit zuteil wurde. Der Roth konnte nix, kann nix, und wird auch nie etwas können.

Sonntag, 06.03.
Transformers (20.15 Uhr / Pro7)
Selbst wenn man über all den infantilen Humor, die Nerd-Avancen, den ätzenden Pathos und den Namen Michael Bay hinweg sieht: Ein seltsam undynamisch inszenierter Blockbuster für die Abteilung "Popcorn", der sein schlichtes Grundgerüst vollkommen unnötig breit tritt, der sich viel für CGI, aber wenig für Figuren interessiert, und dessen Finale ebenso lang wie auch weilig ist.

Thank You For Smoking (20.15 Uhr / RTL 2)
Jason Reitmans Regiedebüt, und sicher eine der treffsichersten Satiren, die das Mainstreamkino in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Gegen Ende ist die Luft etwas raus, ab und an  hätte man den Plot im Mittelteil gerne etwas straffen können, aber schlussendlich bleibt das tatsächlich ein kleines Feuerwerk an Pointen. Anschauen!

Shooter (23.10 Uhr / Pro7)

Moralisch höchst bedenkliches Revenge-Movie, dass in seinem theoretischen Unterbau auf krudeste Verschwörungstheorien zurückgreift, dem ich aber zugestehe, mich besser unterhalten zu haben, als viele ungleich blödere Genrefilme. Guilty pleasure #1.

Montag, 07.03.
Psycho (20.15 Uhr / Arte)
Dazu wurde nun wahrlich schon alles gesagt: Genredefinierendes Meisterwerk, dass auch heute noch seinesgleichen sucht.

Anaconda (22.10 Uhr / Kabel 1)
Gnadenlos komischer Creature-Horror, der es tatsächlich schafft, sein großzügiges Budget und seine B-Movie-Darsteller an ein absolutes Trash-Festival zu vergeuden. Gewollt ist das sicher nicht, spaßig aber allemal. Zusammen mit DEEP BLUE SEA sicherlich der beste Tierhorror jener Prägung in den letzten zwei Dekaden.

Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft (1.50 Uhr / ARD)
Das Lexikon des internationalen Films behauptet: „Eine insgesamt wenig ausgegorene Mischung aus intelligentem Witz und tumben Faxen, bissigem Humor und primitiven Blödeleien, hintersinniger Persiflage und grobem Klamauk. Für Geschmacksrichter ein rotes Tuch, für Liebhaber des "Schwarzen Humors" eine Fundgrube, für Satirehistoriker ein wichtiges Dokument.“ Und bei aller Liebe zu den Pythons und ihren späteren Filmen, in diesem Fall unterschreibe ich das sofort.

Dienstag, 08.03.
Dead Zone (22.55 Uhr / Tele 5)
David Cronenbergs Portrait eines verlorenen Mannes, dass nahezu beliebig mit verschiedensten Genremechanismen jongliert, und trotzdem eine tiefe narrative Geschlossenheit sein Eigen nennt. Zusammen mit DEAD RINGERS sicherlich der (vordergründig) emotionalste Film des kanadischen Ausnahmetalents. Nur noch schwer auf DVD zu bekommen, deshalb lohnt sich eine Sichtung, zumal die Synchro verhältnismäßig ordentlich ausfällt.

Mittwoch, 09.03.
Sechs Tage, sieben Nächte ( 20.15 Uhr / Kabel 1)
Etwas holprig erzählte, aber nichtsdestotrotz liebenswerte Screwball-Komödie im Robinson-Szenario. Übersteht dank zahlreicher Verweise auf die Filmgeschichte sogar eine zweite Sichtung - was in dieser Sparte sicher einem Ritterschlag gleichkommt.

Batman Forever (20.15 Uhr / RTL 2)

Erst jüngst im Rahmen meiner Batman-Retrospektive wieder gesehen, und für noch schlechter befunden, als in Erinnerung gehabt: Dass Schumacher seinem Dekorationsfimmel freien Lauf lässt, und über Alles einmal kräftig mit dem Homo-Streuer drüber geht, wäre als eigener Annäherungsansatz sogar gewitzt bis vertretbar, wäre der Film nur nicht so unschlüssig darüber, ob er seine Figuren als Persönlichkeiten oder Karikaturen behandeln möchte. Zudem unangenehm hektisch geschnitten und  inszeniert - BATMAN & ROBIN macht dann Einiges, wenn auch nicht Alles zumindest ein  Stück weit besser.

Cabin Fever (22.05 Uhr / Kabel 1)
Sichtlich von Raimis EVIL DEAD inspirierter Virushorror irgendwo im Nirgendwo, versehen mit vielen Unappetitlichkeiten ohne inhaltlichen Mehrwert. Das Debüt legt die Meßlatte gewissermaßen tief, nichtsdestotrotz versucht Roth des Öfteren, sie mit neueren Werken noch einmal zu unterbieten - wahrscheinlich deshalb der stärkste Film eines schwachen Regisseurs.

Showgirls (22.30 Uhr / RTL 2)
Ich wurde oft dafür gemaßregelt, aber dennoch: Zusammen mit BASIC INSTINCT der einzige Verhoeven, den ich irgendwie sympathisch finde. Guilty pleasure #2 diese Woche.

Ein Köder für die Bestie (21.45 Uhr / Arte)
Das Original zum wesentlich bekannteren Scorsese-Remake CAPE FEAR. Schwer zu sagen, welcher der beiden Filme nun besser ist; ich halte beide für wichtige und lehrreiche Dokumentationen ihres jeweiligen Jahrgangs.

Donnerstag, 10.03.
Sauna (0.15 Uhr / Arte)
Nicht gesehen, gilt laut einschlägiger Internet-Recherche aber als Genre-Geheimtipp. Mal gucken. Läuft OmU.

Freitag, 11.03.
Zurück in die Zukunft II (20.15 Uhr /  RTL 2)
Durchweg gelungene Fortsetzung, die den Erstling in Sachen Dynamik und Popkultur-Verweise sogar noch toppt. Müsste die Reihe sowieso noch einmal anschauen.

Lethal Weapon I (22.20 Uhr / RTL 2)
Eher schlecht gealterter Auftakt zum berühmten Buddy-Franchise um Kotzbrocken Gibson, der irgendwie nie so lustig war, wie alle immer behauptet haben. Die Fortsetzungen sind mir allesamt lieber, obwohl die den auch schon hier zu Tage tretenden reaktionären Gestus noch weiter ausbauen.


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