10. November 2012

Kurzkritik: Cecil B. DeMented


„Death to mainstream cinema!“ -
„Vertigo – The Remake“ auf der Leinwand, ein zweiter Teil zu „Forrest Gump“ bereits in Planung: Düstere Zeiten und höchste Zeit für Zelluloid-Punk Cecil B. DeMented und seine selbsternannte Guerilla-Truppe zurückzuschlagen.

"There are no rules in underground cinema, only edges.” -
Boshafte Branchen-Satire, eine ungezügelte Tour de force voller kleiner und großer Referenzen, ein Plädoyer für jenes Underground-Kino, mit dem John Waters einst selbst den Grundstein für sein Image als enfant terrible legte. Die Zerstörung der moralischen Scheinwelt des Spießertums, der Fall/Aufstieg eines etablierten Hollywood-Stars zur Ikone des anrüchigen Trashfilms als pervertierte Form des american way of life, die Waters bereits in früheren Filmen zelebriert hat – all das ist offensichtlich, und doch würde man CECIL B. DEMENTED nicht damit gerecht werden, ihn auf eine schrille Bestandsaufnahme zu reduzieren. 

“Technique is nothing more than failed style.” -
Letztlich nämlich, und hier schließt sich der Kreis zum vorangegangenen Film PECKER, offenbart sich Waters hier weniger als sein eigener Biograph, sondern einfach als heißblütiger Kunstliebhaber und –verfechter: Sein Cecil ist kein vom Chaos faszinierter Anarchist, mehr ein Getriebener auf der steten Suche nach dem authentischen, dem unverfälschten Bild: Kino nicht inszenieren, sondern leben. Am Ende solch einer Obsession kann eigentlich nur der Märtyrertod stehen. Und ein herausragender Film. 
10 / 10

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