31. Januar 2014

Filmtagebuch: Januar 2014


Ein Hoch auf die geschmäcklerische Zwei-Satz-Bewertung!

RAMBO [USA/ 2008; Sylvester Stallone]
Verkauft als "Ballern mit Botschaft", eigentlich aber nur ein einfältiger und von westlicher Arroganz geprägter Dschungelreigen, in dem Sly nochmal seine Muskeln zeigen darf. Dümmer aber auch harmloser -weil unbedeutender- als einst FIRST BLOOD.

LINCOLN [USA 2012; Steven Spielberg]
Während der Abstimmung im Repräsentantenhaus blitzt kurz Spielbergs Könnerschaft auf; über weite Strecken aber ist LINCOLN nicht mehr als ein leidlich ambitionierter Schulaufsatz, der sich mit akurater Nachstellung zufriedengibt.

THE NEW WORLD [USA/GB 2005; Terrence Malick]
Die wunderschönen Bilder sind in steter Nähe zum Kitsch, trotz- oder gerade deshalb eine faszinierende Annäherung an den Pocahontas-Mythos und nicht zuletzt auch eine elegische Ode an die Natur. Malick kann's aber noch besser.

007: CASINO ROYALE [GB/CZ/USA/D 2006; Martin Campbell]
Die Entmystifizierung 007s so streitbar wie letztlich notwendig. Als Actionfilm am Puls der Zeit, der vergangenem Bond-Interieur folglich nur noch mit einer Mischung aus postmoderner Ironie und Verachtung begegnet, aber sehr gut. *Aufwertung*

JACK REACHER [USA 2012; Christopher McQuarrie]

Verfilmte U-Bahn-Literatur mit Cruise im Mittelpunkt: Bisschen konstruiert, aber der vergleichsweise ruhige Tonfall und der dezent-gute Einsatz von Actionszenen heben JACK REACHER dann tatsächlich aus der grauen Masse heraus.

THERE'S SOMETHING ABOUT MARY
[USA 1998; Bobby Farrelly/Peter Farrelly]

Komödien, die sich erst im vermeintlichen Tabubruch und Anarchismus suhlen, nur um alles schlussendlich in eine spießbürgerliche Ordnung zu überführen, sind ja immer recht verlogen. Trotzdem der einzig erträgliche Farrelly-Film.

BROKEBACK MOUNTAIN
[USA/CDN 2005; Ang Lee]
 
Gewinnt mit jeder weiteren Sichtung mehr meine Liebe. Neben der ja sowieso schon spannenden Western-Dekonstruktion gelingt Lee auch noch der Diskurs über das Individuum in der Gesellschaft und das ganz große Drama. Kino.

2 Kommentare:

  1. Sehr schön. Kann ich alles so unterschreiben. Bis auf Jack Reacher. Für einen Thriller war er mir zu platt, zu oberflächlich, alles gefällig und in schönen Bildern fabriziert, aber mir fehlten da eindeutig Reibungspunkte.

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    1. Ist natürlich völlig irrelevant, das stimmt, aber es gibt schlimmere Star-Vehikel.

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