8. September 2010

Kurzkritik: 11:14



Eher bemüht, als wirklich überragend -

Über seine gesamte Laufzeit ist "11:14" ein passabel verknüpfter, nett anzusehender Episodenkrimi, der sich aber seine Logik - an der soviele andere Genrevertreter scheitern - durch eine relativ eindimensionale und biedere Personenkonstellation erkauft. Nichts im Handlungsverlauf ist wirklich überraschend, zumindest die einzelnen Berührungspunkte der verschiedenen Plots lassen sich früh erahnen, und obwohl ich an dieser Stelle die Nennung der konkreten Beispiele schuldig bleiben muss: Es drängt sich nach und nach das Gefühl auf, dass man auch die separaten (oftmals hahnebüchern konstruierten, aber erfreulich kurzen) Erzählstränge schonmal irgendwo gesehen hat.

Ebenso ungünstig, wenn vielleicht auch drehbuchtechnisch gewollt, ist das Fehlen eines wirklichen Sympathieträgers in diesem Sammelsurium aus Gestalten, die verhaltensanalytisch auch einem C-Horror-Filmchen entstiegen sein könnten. Sicherlich, es gibt in der Filmgeschichte herrausragende Beispiele dafür, dass es nicht immer einen klassischen Helden oder ähnliches braucht - sofern aber das Konstrukt, in dem sich die Figuren bewegen nicht außerordentlich gut ist, stellt sich so leicht ein gewisses Desinteresse an dem ein, was man da gerade verfolgt - und "11:14" fällt - trotz Schadenfreude-Faktor - in diese Kategorie.

Fazit: "11:14" ist trotz der unkonventionellen Erzählweise über weite Strecken mäßig unterhaltsame Standard-Krimikost, die man gefahrlos nebenher schauen kann; der prognostizierte Geheimtip oder die schwarze Komödie, bei der ich aus dem Lachen nicht mehr rauskommen soll, ist es nicht.

6 / 10

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