16. April 2011

Kurzkritik: Freddy vs Jason

"Not strong enough, yet. Well, I will be soon enough. Until then... I'll let Jason have some fun." -

Bei aller Kalkulation, die man einem Crossover mit den zwei populärsten Humanmetzgern der jüngeren Horrorfilmgeschichte sicherlich immer unterstellen kann, muss man FREDDY VS JASON doch zugute halten, dass er den Ruf seiner beiden Ikonen nicht mehr oder weniger beschmutzt, als es in den unzähligen Franchise-Filmen, die bis dato erschienen sind, sowieso schon geschehen ist.

Selbstredend ist all das eine stark auf Fans der bisherigen Werke zugeschnittene Angelegenheit, die genüsslich mit Zitaten um sich wirft, und oftmals lang vergessene Szenen vorangegangener Filme ins Gedächtnis ruft, und tatsächlich ist die Mörderhatz immer dann am besten, wenn sie sich gar nicht um große Eigenständigkeit bemüht, sondern einfach nur das Aufeinandertreffen zweier Popkulturgrößen möglichst spektakulär und nicht minder blutig in Szene setzt.
Denn allen Unkenrufen zum Trotz erweist sich die Grundidee eines willenlosen Werkzeuges, das sich langsam gegen den einstigen Nutznießer wendet, zwar einerseits stark von FREDDY‘S REVENGE beeinflusst, wird auf der anderen Seite von Regisseur Yu nach Bedarf jedoch so geschickt mit den klassischen Slasher-Abläufen der FRIDAY-Reihe und konträr dazu mit Kruegers Traumweltkonstrukten angereichert, dass sie letztlich erstaunlich funktional und unterhaltsam erscheint. 

Inhaltlich wandelt das Killer-Duell dabei auf jenen Pfaden, die die Vorgänger im Laufe der Zeit geebnet haben; wie so oft geht es um einen Kampf einer bevormundeten Jugend gegen die Nachtgeschöpfe, aber eben auch gegen die eigenen Eltern, die an der jetzigen Misere meist nicht ganz unschuldig sind. Positiv hervorzuheben ist vor allem der zu Beginn hervortretende Wille, insbesondere die Krueger-Figur wieder ganz im craven‘schen Sinne als eher düsteren Mörder, denn als jenen morbiden Pausenclown zu inszenieren, zu dem er zwischenzeitlich verkommen war.
Wenn der Film gegen Ende diese Ansätze eher dürftig versanden lässt, und doch wieder alles auf überhöhte Cartoonmomente trimmt, ist das konzeptionell zwar sicherlich nicht vollkommen konsequent oder erzählerisch rund - aber spaßig anzusehen ist es allemal. Höchstwahrscheinlich kein Film für unbedarfte Einsteiger, aber für Fans ein wahres Happening-Erlebnis. Team Freddy!

6 / 10

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