3. April 2011

TV-Tipps: Woche vom 02.04. - 15.04. (Zeitloch inklusive)

Viel Stress dieses Wochenende, deshalb mit Verspätung...

UPDATE: Man sollte sich keine Fernsehzeitungen mit 2-Wochen-Inhalt kaufen - irgendwie habe ich die Tage vom 04.04. - 08.04. unterschlagen, und gleich eine Woche später weiter gemacht...

Samstag, 02.04.

Ran (20.15 Uhr / 3sat)
Traue mich da irgendwie nicht so wirklich „ran“ (*haha*), aber der soll schon ganz gut sein.

Eis am Stiel (20.15 Uhr / RTL 2)

Das AMERICAN PIE der heutigen Ü50-Generation. Erstaunlich und ernüchternd gleichermaßen, dass die aufgesetzten Schlüpfrigkeiten und die oberflächliche Abhandlung von Figuren und ihrer Probleme heute mehr denn je zum Genre-Inventar zu gehören scheinen - insofern wohl ein wegweisender Film. 

Brokeback Mountain (20.15 Uhr / BR)
Wichtiger und richtiger Film, dem es gelingt, gleichgeschlechtliche Partnerschaften trotz aller Widrigkeiten als Normalität darzustellen. Gleichzeitig natürlich aber auch das Portrait über einer scheinheilige Gesellschaft und die Demontage des klassischen Westerns als solches. Anschauen!

Lolita (23.40 Uhr / BR)
Wird dem Roman noch weniger gerecht, als seinerzeit Kubricks Adaption des Skandalstoffes. Verzichtbar.

Jackass: The Movie (0.15 Uhr / Pro 7)
Schmerzhafter als die gezeigten Unappetitlichkeiten und das infatile Rumgehüpfe, ist nur der Film selbst. Geht gar nicht, kein Stück.

In der Hitze der Nacht (0.40 Uhr / ARD)
Schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen, habe ich aber als durchaus spannende und problemorientierte Auseinandersetzung mit Alltagsrassismus in Erinnerung, die weitaus weniger prätentiös daher kommt, als Hollywoods jüngere Versuche, dem Thema gerecht zu werden. Außerdem starkes Schauspielkino.

Sonntag, 03.04.
21 (20.15 Uhr / Pro 7)
Größtenteils belanglose Aneinanderreihung von Las Vegas-Sightseeing und ermüdenden Kartenspielertricks im Korsett einer gängigen Gaunerposse im Fahrwasser der OCEANS-Filme. Meh.

11:14 (22.05 Uhr / Tele 5)
Über seine gesamte Laufzeit ein passabel verknüpfter, nett anzusehender Episodenkrimi, der sich seine Logik - an der so viele andere Genrevertreter scheitern - durch eine eindimensionale und biedere Personenkonstellation erkauft, und sich deshalb zwangsläufig als ebenso vorhersehbar, wie auch beliebig herausstellt.

Smokin‘ Aces (22.35 Uhr / Pro 7)
Ebenso angestrengter wie auch hysterischer Versuch, einen Tarantino-Film nachzustellen und anschließend mit Street-Credibility aufzupeppen.  Zynisch in seiner Gewaltbanalisierung, pubertär in seinem selbstgefälligen Gestus und Alles in Allem very scheiße.


[ 04. - 08. fehlt, kann aber beispielsweise hier nachgelesenen werden. ]

Samstag, 09.04.
Ein Köder für die Bestie (23.45 Uhr / MDR)
Das Original zum wesentlich bekannteren Scorsese-Remake CAPE FEAR. Schwer zu sagen, welcher der beiden Filme nun besser ist; ich halte beide für wichtige und lehrreiche Dokumentationen ihres jeweiligen Jahrgangs.

Sonntag, 10.04.
Die Welle (16.05 Uhr / Pro 7)
Nicht ganz so schlimm wie befürchtet, scheitert auch diese Auseinandersetzung mit Autoritätsdenken an einer konventionellen Inszenierung und dem zunehmenden Drang, der Dramaturgie mit künstlichen Twists und Entwicklungen unter die Arme greifen zu müssen. Weniger wäre hier mehr gewesen - was übrigens auch Jürgen *ich höre jetzt mal ganz laut Ramones, deshalb bin ich total anti* Vogel gilt.

Jumanji (18.10 Uhr / Sat1)

Nicht ganz uncharmante Effekt-Geisterbahn, die das Verfallsdatum wahrscheinlich schon lange überschritten haben dürfte.

Mirrors (22.35 Uhr / Pro 7)
Vergurktes US-Remake des auch nicht sonderlich tollen Originals aus Südkorea, von Alexandre Aja brav auch Hochglanz getrimmt und mit Schock-Schrott aus der Wühltheke aufgeladen.

So finster die Nacht (0.30 Uhr / NDR)
Gefühlvolle und gleichzeitig doch verstörende Meditation über verbotene Liebe, Vergänglichkeit und Gewalt, optisch entsprechend unaufgeregt und morbid in Szene gesetzt. Eigentlich der einzige Vampirfilm, den ich wirklich mag. Unbedingt ansehen!

Montag, 11.04.
Die Fremde in Dir (22.15 Uhr / ZDF)
Ideologisch genauso platt und plump wie fast alle anderen filmischen Auseinandersetzungen mit dem Thema „Selbstjustiz“ auch, nervt dieses dröge Etwas zusätzlich auch noch mit der unausstehlichen Jodie Foster und TAXI DRIVER-Anleihen, die schmerzhaft in Erinnerung rufen, wie solche Filme eigentlich aussehen sollten. Debil.

Into the Wild (23.00 Uhr / NDR)
Auch so ein Film, der in der Dauerschleife der dritten Programme feststeckt: Ganz und gar verklärende Aufarbeitung der Pseudo-Biographie des Aussteigers McCandless, die in ihrer unreflektierten Lobpreisung der edlen Wildnis wohl nur wohlbehüteten Bionade-Biedermeiern in Szenebezirken gefallen dürfte. Kalenderspruch-Kino.

Dienstag, 12.04.
Tödliche Entscheidung - Before the Devil knows you‘re dead (22.45 Uhr / RBB)
Ziemlich bräsige Mischung aus Familiendrama und Gangsterfilm von der eigentlich sehr guten Regielegende Lumet. Ebenso hervorragend besetzt, wie auch gespielt, bricht der Film im Laufe seiner Spielzeit sichtlich an den eigenen Ambitionen und seinen diversen Zeitsprüngen zusammen, die trotz technischer Versiertheit im Umgang mit ihnen, irgendwann die Grenze zu Redundanz erreichen dürften.

American Psycho (22.45 Uhr / Tele 5)

Starke Adaption des lange Zeit als unverfilmbar geltenden Skandalromans von Ellis, die geschickt die Essenzen der Vorlage herausarbeitet und sich in den Gewaltdarstellungen glücklicherweise auf Andeutungen beschränkt. In das stylisch-dekadente 80ths-Ambiente fügt sich dann sogar Bat(e)man Christian Bale als Mister Ausdruckslos ganz gut ein, und darf den Grundstein für sein Yuppie-mit-Doppelleben-Image legen. Sehenswert - aber ausschalten, bevor der im Anschluss laufende Nachfolger beginnt.

Mittwoch, 13.04.
Brokeback Mountain (23.30 Uhr / SWR)

BR-Kurzfilmnacht (23.40 Uhr / BR)
Wahrscheinlich hohes Prätentionspotential, aber einen Blick kann man sicher einmal riskieren, zumal ich noch keinen einzigen der gezeigten Filme gesehen habe,

Führer Ex (00.35 Uhr / ARD)
Deutsches Sozialpädagogen-Kino der schlimmsten Sorte, stets motiviert von den hehren Ansätzen dahinter. Irgendwo zwischen Klischees und Gefängniskolorit konstruiert Winfried Bonengel seinen streng schematischen Werdegang vom Außenseiter zum Neonazi, verzichtet aber nahezu vollständig auf psychologische Ursachenforschung, sondern geht stets den einfachsten Weg.

Donnerstag, 14.04.
Harry Potter und der Stein der Weisen (20.15 Uhr / VOX)
Damals noch stark seiner Hauptzielgruppe verschriebener Auftakt zum Zauber-Franchise, der sich zwar niemals wirklich von der literarischen Vorlage emanzipieren möchte, in seinem detailverliebten Nachbau eben dieser aber auch einige Aha-Momente und Faszination heraufbeschwören kann. Nicht fehlerfrei, gefällt mir aber tatsächlich besser als der erzwungene Trend zur Düsternis, der mit Teil 3 und Cuarón Einzug hielt.

Das Omen (23.10 Uhr / VOX)
Mit Spukhaus-Effekten aufgebauschtes Sinnlos-Remake des viel besseren Klassikers mit gleichen Namen. Verzichtbar.

Freitag, 15.04.

James Bond: Stirb an einem anderen Tag (20.15 Uhr / Pro 7)
Hoffnungslos unterschätzter letzter Auftritt von Pierce Brosnan als James Bond.  Das Ausblenden historischer Entwicklungen samt damit einher gehender Cold-War-Mentalität verschiebt die Reihe vollends in ein comichaftes Paralleluniversum, in dem unsichtbare Autos und Eispalast-Gigantomanie nur die einzig logische Konsequenz sein können.  Amüsant, und viel ehrlicher als ernst gemeinter Mist a la SALT. Außerdem: Madonnas Titelsong!

V wie Vendetta (20.15 Uhr / RTL 2)
Bin da unschlüssig: Mit Ausnahme der ausgestellt leidenden Portman hervorragendes Schauspielkino mit Hang zur ganz großen Geste, beschwören die Wachowski-Brüder im Drehbuch und McTeigue in seiner Inszenierung eben jenen Helden-Pathos, den Moores Vorlage als Selbstgerechtigkeit und Egoismus hinterfragen und entlarven wollte. Sehenswert, aber kein Vergleich zur Graphic Novel.

Was am Ende zählt (22.30 Uhr / EinsFestival)
Überladenes Sozialkino aus Deutschland #2, dessen Hang zur Problem-Omnipräsenz hier schon fast parodistische Züge annimmt, und seine jungen Darsteller an platte Figurenklischees verschwendet.

Three Kings (22.45 Uhr / Pro 7)
Mäßig lustige Satire über den ersten Golfkrieg, die mit Clooney und Wahlberg eigentlich prominenter besetzt ist, als es das planlose Drehbuch verdient gehabt hätte.

The Frighteners (22.50 Uhr / RTL 2)

Nicht gesehen.


2 Kommentare:

  1. "unausstehlichen Jodie Foster". Signed!
    und V muss ich endlich auch mal sehen

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  2. Japp, der ist schon sehenswert - auch wenn er erst eine Woche später kommt.
    Wie ich gerade feststellen musste, ist alles ab Montag bei mir eine Woche zu früh - oh, wie ich diese TV-Zeitungen mit 2-Wochen-Inhalt hasse -.-

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