"I knew the Marines could do almost anything, but I never knew they could do anything like this." -
Es war kein leichter Gang, den Preston Sturges mit „Hail the Conquering Hero“ zu beschreiten hatte: Mit den Paramount Studios spätestens seit „The Great Moment“ sowohl in künstlerischen, als auch finanziellen Streitpunkten sichtlich überworfen, sah sich auch der achte Film des Regisseurs mit allerlei Verzögerungen und nachträglichen Umbearbeitungen (die nach katastrophalen Testvorführungen jedoch von Sturges persönlich wieder rückgängig gemacht werden konnten) konfrontiert, und darf aus heutiger Sicht deshalb wohl als Bestandteil der umstrittensten und schwierigsten Phase seines Schaffens gezählt werden.
Auch inhaltlich stellt „Hail the Conquering Hero“ dabei gewissermaßen eine Zäsur zu Sturges vorangegangenen Werken dar, findet nach den eher globalen und einem genaueren zeitlichen Kontext enthobenen Erzählungen und Pointen der Vorgänger, doch erstmals auch der voranschreitende Weltkrieg, und damit die aktuelle Realität, filmischen Widerhall. Konsequenterweise bricht Sturges deshalb auch mit etwaigen Erwartungshaltungen des Publikums, und verlagert den Schwerpunkt seiner Heimkehrergeschichte von der klassischen Screwball-Comedy samt ihrer Geschlechterprobleme weg, hin zur gesellschaftspolitischen Satire über Militär-Meriten und Politik.
Trotz der eher im Hintergrund stattfindenden Beziehungsprobleme seines Hauptprotagonsiten, bleibt auch „Hail the Conquering Hero“ in erster Linie aber ein klassischer Sturges-Stoff, der sich - und hier schlägt er die Brücke zu früheren Werken - mit uramerikanischen Befindlichkeiten und Eigenheiten auseinandersetzt, indem er sie erst überspitzt und anschließend in die Scheinrealität seiner Leinwandwelt implementiert.
Mitten hinein in die befremdliche Kriegseuphorie der 40er Jahre, und konträr zum Siegergestus und der Verklärung eines Kampfeinsatzes als Möglichkeit zur persönlichen Reifung, erschafft Sturges dabei die logische Konsequenz eines solch unreflektierten Helden-Mythos: Wo Inszenierung alles ist, und militärische Orden gleichgesetzt werden mit hohem zivilen Verantwortungsbewusstsein, da muss es nur folgerichtig erscheinen, den Höchstdekorierten auch das Bürgermeisteramt anzutragen - ob der Betroffene nun will, kann oder nicht: egal.
Zielscheibe des Spotts ist dabei weniger das freudentrunkene Volk, welches angefüllt mit zweifelhaften Stolz nahezu mechanisch den für solche Situationen eingeübten Abläufen folgt, sondern abermals das politische System selbst, welches nicht die Fähigsten, sondern die Populärsten an seine Spitze zu stellen versucht. Auch hier zeigt sich die Homogenität mit Sturges‘ restlichen Werken: Der Aufstieg in eine andere (meist höhere) gesellschaftliche Position verläuft bei seinen Figuren mal gewollt, mal ungewollt, aber sie alle eint das Schicksal, letztlich nur durch Zufall, und nicht durch Leistung berufen worden zu sein.
Strittig in Erinnerung bleibt bei dieser entlarvend-komischen Abrechnung mit Pathos und Patriotismus einzig die finale Wendung, die mit ihrem Bekenntnis zu Tugend und Ehrlichkeit, die vorangegangene Kritik etwas abschwächt, sich jedoch gerade wegen des allumfassenden Happy Ends auch als parodistische Überspitzung auf ein eben solches lesen lässt.
Auch inhaltlich stellt „Hail the Conquering Hero“ dabei gewissermaßen eine Zäsur zu Sturges vorangegangenen Werken dar, findet nach den eher globalen und einem genaueren zeitlichen Kontext enthobenen Erzählungen und Pointen der Vorgänger, doch erstmals auch der voranschreitende Weltkrieg, und damit die aktuelle Realität, filmischen Widerhall. Konsequenterweise bricht Sturges deshalb auch mit etwaigen Erwartungshaltungen des Publikums, und verlagert den Schwerpunkt seiner Heimkehrergeschichte von der klassischen Screwball-Comedy samt ihrer Geschlechterprobleme weg, hin zur gesellschaftspolitischen Satire über Militär-Meriten und Politik.
Trotz der eher im Hintergrund stattfindenden Beziehungsprobleme seines Hauptprotagonsiten, bleibt auch „Hail the Conquering Hero“ in erster Linie aber ein klassischer Sturges-Stoff, der sich - und hier schlägt er die Brücke zu früheren Werken - mit uramerikanischen Befindlichkeiten und Eigenheiten auseinandersetzt, indem er sie erst überspitzt und anschließend in die Scheinrealität seiner Leinwandwelt implementiert.
Mitten hinein in die befremdliche Kriegseuphorie der 40er Jahre, und konträr zum Siegergestus und der Verklärung eines Kampfeinsatzes als Möglichkeit zur persönlichen Reifung, erschafft Sturges dabei die logische Konsequenz eines solch unreflektierten Helden-Mythos: Wo Inszenierung alles ist, und militärische Orden gleichgesetzt werden mit hohem zivilen Verantwortungsbewusstsein, da muss es nur folgerichtig erscheinen, den Höchstdekorierten auch das Bürgermeisteramt anzutragen - ob der Betroffene nun will, kann oder nicht: egal.
Zielscheibe des Spotts ist dabei weniger das freudentrunkene Volk, welches angefüllt mit zweifelhaften Stolz nahezu mechanisch den für solche Situationen eingeübten Abläufen folgt, sondern abermals das politische System selbst, welches nicht die Fähigsten, sondern die Populärsten an seine Spitze zu stellen versucht. Auch hier zeigt sich die Homogenität mit Sturges‘ restlichen Werken: Der Aufstieg in eine andere (meist höhere) gesellschaftliche Position verläuft bei seinen Figuren mal gewollt, mal ungewollt, aber sie alle eint das Schicksal, letztlich nur durch Zufall, und nicht durch Leistung berufen worden zu sein.
Strittig in Erinnerung bleibt bei dieser entlarvend-komischen Abrechnung mit Pathos und Patriotismus einzig die finale Wendung, die mit ihrem Bekenntnis zu Tugend und Ehrlichkeit, die vorangegangene Kritik etwas abschwächt, sich jedoch gerade wegen des allumfassenden Happy Ends auch als parodistische Überspitzung auf ein eben solches lesen lässt.
7 / 10
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen