21. Oktober 2014

Kritik: Wolf Creek 2


[...] Knapp acht Jahre später kehrt der Regisseur nun zum Wolf Creek zurück. Oder besser: Er kehrt zu Mick Taylor zurück; und darin liegt vielleicht das erste der zahlreichen Probleme dieses Films. Während der Vorgänger den Schauplatz und dessen Natur zum heimlichen Hauptdarsteller kürte, verlässt sich „Wolf Creek 2“ von Anfang an darauf, den Human-Metzger als künftige Franchise-Ikone aufzubauen; quälend-scheiternde Oneliner und Rassismus-Motiv inklusive. Damit verschenkt McLean nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Backwood-Slashern, sondern geht zeitgleich auch eine ungute Komplizenschaft mit dem Sadismus seiner Hauptfigur ein: Obgleich bereits im ersten Teil nicht unproblematisch, waren die Gewaltszenarien dort vergleichsweise spärlich gesät und im jeweiligen Kontext gesehen sogar derart inszeniert, dass der Zuschauer Empathie für die Figuren entwickeln konnte. „Wolf Creek 2“ hingegen gefällt sich sichtlich im genüsslichen Nachstellen durchdeklininierter Szenen menschlicher Entwürdigung, und spätestens, wenn das Überfahren von Kängurus und das versehentliche Pfählen der Blondine als bloßer Kalauer taugen muss, ist die Schmerzgrenze überschritten. [...]

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