16. August 2010

Kurzkritik: 28 Weeks Later


Wer eine gewisse Affinität zum Zombie-Infizierten-Genre aufweist, der wird mangels Alternativen wahrscheinlich über die nonexistente Daseinsberechtigung von "28 Weeks Later" großzügig hinwegsehen - wer sich nicht zu dieser Gruppe zählt, bekommt lediglich eine solide Fortsetzung eines ohnehin nicht übermäßig aufregenden Erstlings nach dem Höher-Schneller-Weiter-Prinzip, die einem aber zu keinem Zeitpunkt das Gefühl vermittelt, es würde der Welt etwas fehlen, gäbe es diese Schlachtplatte nicht.

Die Kritik an zur Xenophobie ausartenden Präventivschutzmaßnahmen nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip durch die Militärs ist wohl als Hommage an die politisierten Klassiker des Genres gedacht, wirkt aber mit den ganzen Post-9/11-Verweisen reichlich aufgesetzt und billig.

Alleine damit könnte ich mich ohne weiteres abfinden, hätte "28 Weeks later" nicht zwei deutlich störendere Probleme: Nervige und unüberlegte Kinder als Hauptdarsteller sind niemals horrorfilmtauglich und mit diesen wackelnden ADS-Kamerafahrten werde ich auch nicht warm, vorallem wenn sich dann noch Edward mit den Scherenhänden Speed eingeworfen und am Schneidetisch Platz genommen hat. Hektik passt nicht sonderlich gut in Filme dieser Art und vernichtet weitaus mehr Atmosphäre als sie in der Lage ist zu schaffen.

Schlussendlich bleibt ein solider Survivalhorror, der sich sowohl inhaltlich als auch optisch total dem Zeitgeist verschrieben hat, und bei dem man nichts verpasst, wenn man die DVD einfach in der Videothek stehen lässt.

5.5 / 10

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