4. Januar 2011

TV-Tipps: Woche 08.01. - 14.01.

Neues Jahr, neue Vorsätze - das gilt auch für meine Wenigkeit, und so habe ich kurzerhand beschlossen, die TV-Tipps-Rubrik nicht weiter auf die Wochenenden zu beschränken, sondern mich mit der ganzen Woche zu befassen. Das kann manchmal noch desillusionierender sein, aber da Sendeanstalten-Bashing mittlerweile auch schrecklich  überholt ist, bin ich einfach mal still...

Samstag, 08.01.

James Bond: Octopussy (20.15 Uhr / Kabel 1)
Sieht man mal von den wenigen wirklich herausstechenden Ausnahmen ab, kann ich dieses ganze 007-Gewäsch ja sowieso nicht auseinanderhalten - dieser hier ist mir aber immerhin nicht in schlechter Erinnerung geblieben; außerdem war Moore nach Brosnan sowieso der beste Bond.

Vengeance (23.15 Uhr / ARD)
Ich habe mir versichern lassen, dass der gut sein soll - auch wenn der Titel für mich schon wieder sehr stark nach Rache-Plot riecht, und der Trailer nach einer dieser fernöstlichen und neonfarbenen style-over-substance-Orgien aussieht, deren Reiz sich mir wohl nie erschließen wird...

Todesstille (23.50 Uhr / MDR)

Australischer Kammerspiel-Thriller auf hoher See mit großartiger Atmosphäre, aber unglaubwürdiger Figurenzeichnung. Erinnert an die Langfassung von Scorseses CAPE FEAR-Finale. Allemal sehenswert!

Eyes Wide Shut (23.50 Uhr / RTL II)
Insgesamt zu lang, aber durchaus erträglich, was für einen Kubrick-Film ja schon allerhand heißen will. Außerdem: Nicole Kidman.

Sonntag, 09.01.
Troja (20.15 Uhr / RTL)
Schöne Menschen, die vor opulenten Ausstattungsorgien umherstolzieren. Wie so oft bei Petersen überbudgetierter Trash mit nicht zu verachtendem Unterhaltungswert, dem aber die nötige ironische Distanz fehlt, und dessen laxer Umgang mit Mythen und Historie deshalb zunehmend peinlich wirkt.

Hancock (20.15 Uhr / Pro 7)
Steht in meinem DVD-Regal - ungeöffnet; ich befürchte das Allerschlimmste...

I Am Legend (22.00 Uhr / Pro 7)

Teil 2 des Will-Smith-Double-Features heute Abend. Schrecklich schnarchige Literaturverfilmung, die sich voll auf die Aura ihres Hauptprotagonisten verlässt - was bei Smith sowieso keine gute Idee ist, und deren optische und atmosphärische Reize bereits nach dem Intro vollends aufgebraucht sind.

Cop Land (23.50 Uhr / SWR)

Gerüchteweise Stallones bester Film. Trotzdem noch nicht gesehen.

Montag, 10.01.

Die Brücken am Fluss (23.00 Uhr / NDR)
In erster Linie starkes Schauspielkino, dessen Inszenierung durch Eastwood zwar formal größtenteils fehlerfrei, aber auch sehr an den Konventionen des Genres verhaftet ist.

Reservoir Dogs (23.30 Uhr / HR)
Ebenso unreifes, wie auch nervendes Regiedebüt von Quentin Tarantino, dass sich selbst in seiner blinden Zitatwut am besten gefällt, mit voranschreitender Spielzeit aber auch ostentativ den Sadismus seines Machers zur Schau stellt. Komplett verklärter Mist.

Reine Chefsache (0.50 Uhr / ARD)
Brav-biederer RomCom-Quatsch, der sich selbst für wichtiger nimmt, als er eigentlich ist. Allerdings weder ärgerlich, noch peinlich - was in diesem Genre ja schon eine Menge wert ist.

Dienstag, 11.01.
Familiengrab (22.45 Uhr / RBB)
Hitchcocks letzter Film; eher unter Aspekten der Vervollständigung seines Schaffenswerks lohnenswert, als als eigenständiger Film. Nett, aber weit entfernt von den qualitativen Höhenflügen vergangener Tage.

Mittwoch, 12.01.
 
Die Neun Pforten (20.15 Uhr / Kabel 1) 
Nicht gänzlich uncharmanter Mysterythriller von Roman Polanksi, der im Vergleich mit seinen früheren Werken aus dieser Sparte aber wie filmisches Fastfood wirkt, und zu großen Teilen von seinem Cast lebt. Mittelmaß.

Cop Land (23.30 Uhr / RBB)

Donnerstag, 13.01.
Tintenherz (20.15 Uhr / RTL)
Schrecklich zielgruppenkalkulierte und uninspirierte Buchverfilmung, die nicht nur jegliche Nähe zu Figuren oder Sujet vermissen lässt, sondern auch durch unterirdische Effekte, katastrophales Timing und schlechter Schauspielerwahl verärgert.

Dirty Harry II (22.10 Uhr / Kabel 1)
Routinierte, aber mittlerweile reichlich altbackene Fortführung des Erstlings, die den verzweifelten Versuch unternimmt, moralisch integrer als dieser zu wirken. Für Fans des Franchise sicherlich einen Versuch wert, ich fand' die Dirty Harry-Figur allerdings immer etwas bedenklich und nicht zuletzt uninteressant.

00 Schneider - Jagd auf Nihil Baxter (23.35 Uhr / Arte)
Helge Schneider geht garnicht. Kein Stück. Never ever.

Freitag, 14.01. 
Disneys Robin Hood (20.15 Uhr / SuperRTL) 
Seit mindestens zehn Jahren nicht mehr gesehen - ich bin mir noch unschlüssig, ob ich ihn in guter Erinnerung behalten, oder tatsächlich einen neuen Versuch unternehmen soll...Mal sehen.

Nachts, wenn Dracula erwacht (20.15 Uhr / Das Vierte)
Einer von unzähligen Dracula-Filmen mit Lee und Kinski - entzieht sich vollständig meiner Kenntnis, ob ich den schon gesehen habe, oder nicht. So oder so wahrscheinlich eher vergessenswerter Uralt-Trash.

Bruce Allmächtig (20.15 Uhr / Sat 1)
Jim Carrey...

Mission: Impossible II (20.15 Uhr / Pro 7)
Dumpf-debiles Explosionskino, dass außer Namen und Hauptdarsteller mit dem auch nicht gerade brillanten Vorgänger so gut wie nichts mehr gemein hat. Woo konnte ja sowieso noch nie besonders viel, aber das was er konnte, hat er auf dem Weg nach Hollywood noch vollends vergessen.

Ich bin ein Star - Holt mich hier raus! (22.15 Uhr / RTL)

Zickenkrieg und Zebrahoden - endlich die neue Staffel Dschungel-Camp. Trash-TV vom Feinsten, und auch unter soziologischen Aspekten nicht uninteressant. Muss man sehen, schon alleine um die zehn Menschen kennenzulernen, die irgendwann einmal so etwas wie Ruhm genossen haben.

4 Kommentare:

  1. Alle aufgezählten Filme werden herabgewertet und nur - und gerade - das "Dschungelcamp" empfohlen?

    Wohl ein erster Tiefpunkt im jungen Jahr.

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  2. Stimmt ja so schon einmal nicht: TODESSTILLE und ROBIN HOOD sind toll, und bei vielen anderen Sachen kann man auch herauslesen, dass ich sie zumindest für anschauenswert halte - das die Filmauswahl diese Woche nicht allzuviel hergibt, ist ja nicht meine Schuld...

    Zum Puncto ICH BIN EIN STAR... verweise ich einfach mal dreist auf das dazugehörige Review hier auf dem Blog, dann weißt du auch, warum ich es persönlcih für sehenswert erachte ;)

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  3. HA! Endlich mla einer der Moore und Brosnan zu würdigen weiß! Connery zudem ein eher mittelmässiger Darsteller der komplett überbewertet ist.
    Zum Rest: agreed. Gerade was Todesstille anbelangt, ein toller Thriller, bei dem alles stimmt. Lediglich "I am Legend" wird mE zu Unrecht verrissen, viel hängen sich da an der Person Will Smith auf, dabei hat der Film einige Qualitäten, das klaustrophobische als Gegenüberstellung zur Vereinsamung und Verlorenheit ist gut gelungen und mit dem Erlöser-Ende kann ich mich durchaus auch anfreunden.

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  4. Connery halte ich auch für gänzlichst überbewertet; und würde seinen Bond-Filmen nicht immer wieder ein regelmäßiges Zitat widerfahren, hätte man sie wahrscheinlich auch schon als reichlich dated vergessen.

    Zu I AM LEGEND: Sicherlich ist Smith ein dankbares Ziel eines Verisses, aber der Film verlässt sich nun einmal sehr stark auf seine Präsenz. Fernab davon hast du einen anderen Hauptkritikpunkt, den ich dem Film vorwerfe, aber schon selber benannt: Diese ganze messianische Parabel, auf die der Film zusteuert, und in seinem Finale endet finde ich schon eher schwer verdaulich. Die Atmosphäre: Ansichtssache; aber ich fand', vieles hat man so ähnlich auch schon in Boyles 28 DAYS LATER gesehen...

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