"It's nobody's business but ours." -
Große Liebe in den Weiten der Prärie: Man muss Ang Lees Dekonstruktion archaischer Cowboy-Mythen noch nicht einmal als herausragenden Film in Erinnerung behalten, um festzustellen, dass BROKEBACK MOUNTAIN eine nicht für möglich gehaltene Kehrtwende innerhalb eines scheinbar durchdeklinierten Genres darstellt: Vollkommen losgelöst von der homosexuellen Komponente der Erzählung, emotionalisiert Lee den Western - eine Sparte, die jahrzehntelang zwischen verlogener A-Sexualität und herben Macho-Charme gefangen war - ohne Berührungsängste und mit großer Leichtigkeit.
Der Prototyp der einzigen Liebe fungiert hier weder als Auslöser einer Rache, noch kommt ihr sonstiger narrativer Triebfeder-Charakter zu - sie steht vorliegend unumstößlich im Zentrum des gesamten Geschehens, und wirkt gerade durch jene Bodenständigkeit um ein Vielfaches ehrlicher.
Diese Zentrierung auf die beiden Hauptdarsteller erscheint innerhalb von Lees Konzeption deshalb konsequent, lässt BROKEBACK MOUNTAIN teilweise aber an Tiefenwirkung einbüßen: Das Portrait einer feindseligen und bigotten Gesellschaft, die ihre Unsicherheit offensichtlich nur durch Ablehnung ausdrücken kann, kratzt an der Oberfläche, beansprucht sogar einige unnötige Klischees für sich.
Dies wäre leichter zu verschmerzen, wenn Lee die Probleme seines Paares - die, wenn man sie aus dem Kontext von Zeit und Geschichte herauszulösen beginnt, reichlich universell erscheinen - näher ausleuchten würde. Aber auch hier beschränkt sich der taiwanesische Regisseur auf eine formelhafte Entwicklung, dessen Ende zwar ergreifend in Szene gesetzt, aber auch unausweichlich schien.
Der Prototyp der einzigen Liebe fungiert hier weder als Auslöser einer Rache, noch kommt ihr sonstiger narrativer Triebfeder-Charakter zu - sie steht vorliegend unumstößlich im Zentrum des gesamten Geschehens, und wirkt gerade durch jene Bodenständigkeit um ein Vielfaches ehrlicher.
Diese Zentrierung auf die beiden Hauptdarsteller erscheint innerhalb von Lees Konzeption deshalb konsequent, lässt BROKEBACK MOUNTAIN teilweise aber an Tiefenwirkung einbüßen: Das Portrait einer feindseligen und bigotten Gesellschaft, die ihre Unsicherheit offensichtlich nur durch Ablehnung ausdrücken kann, kratzt an der Oberfläche, beansprucht sogar einige unnötige Klischees für sich.
Dies wäre leichter zu verschmerzen, wenn Lee die Probleme seines Paares - die, wenn man sie aus dem Kontext von Zeit und Geschichte herauszulösen beginnt, reichlich universell erscheinen - näher ausleuchten würde. Aber auch hier beschränkt sich der taiwanesische Regisseur auf eine formelhafte Entwicklung, dessen Ende zwar ergreifend in Szene gesetzt, aber auch unausweichlich schien.
Dieser Kritik, die sich auf einem hohen Niveau abspielt, zum Trotz, ist BROKEBACK MOUNTAIN ein unbedingt sehenswerter Film, dessen inszenatorische Güte und die durch die beiden brillanten Hauptdarsteller vermittelte Emotionalität allen Baukastenelemente zum Trotz, durchweg beeindrucken, und in ihren Bann zu ziehen vermag.
7.5 / 10
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