"Now which way do we go?" -
Victor Flemings Aufgreifen und Erweiterung eines schon zur Erscheinungszeit oft adaptierten Stoffes, dessen größte Faszination wohl von jeher darin bestand, aus dem Zusammentreffen von Schnittstellen verschiedener Medien, etwas Neues erschaffen zu können: „The Wizard of Oz“ ist Musical und Märchen, Komödie und Coming-off-age.
Die fantastischen Motive der Vorlage verdichtet Fleming dabei geschickt zu einer Reise zum eigenen Ich, die es für alle Protagonisten zu bestehen gilt, und tatsächlich legt er damit einen der Grundsteine moderner Filmnarration, die sein Werk wenn auch nicht gänzlich erfunden, so doch zumindest in seltener Konsequenz weiter gedacht hat.
So ist „Oz“ letztendlich weniger wegen seiner Technicolor-Revolution an der Oberfläche, sondern viel eher seines eskapistischen Charakters, der jene Farbgestaltung überhaupt erst notwendig zu machen wusste, und der Figurenkonstellation wegen, ein essentielles Filmerlebnis von unvergänglicher Schönheit. Popkultur, weit bevor man von solch einer überhaupt flächendeckend sprach.
Victor Flemings Aufgreifen und Erweiterung eines schon zur Erscheinungszeit oft adaptierten Stoffes, dessen größte Faszination wohl von jeher darin bestand, aus dem Zusammentreffen von Schnittstellen verschiedener Medien, etwas Neues erschaffen zu können: „The Wizard of Oz“ ist Musical und Märchen, Komödie und Coming-off-age.
Die fantastischen Motive der Vorlage verdichtet Fleming dabei geschickt zu einer Reise zum eigenen Ich, die es für alle Protagonisten zu bestehen gilt, und tatsächlich legt er damit einen der Grundsteine moderner Filmnarration, die sein Werk wenn auch nicht gänzlich erfunden, so doch zumindest in seltener Konsequenz weiter gedacht hat.
So ist „Oz“ letztendlich weniger wegen seiner Technicolor-Revolution an der Oberfläche, sondern viel eher seines eskapistischen Charakters, der jene Farbgestaltung überhaupt erst notwendig zu machen wusste, und der Figurenkonstellation wegen, ein essentielles Filmerlebnis von unvergänglicher Schönheit. Popkultur, weit bevor man von solch einer überhaupt flächendeckend sprach.
8.5 / 10
Ich bin hier gefälligst für Uralt-Schinken zuständig! ;) - Ne, im Ernst: Es freut mich, dass du über diesen Film, mit dem ich lange Zeit nichts anfangen konnte, schreibst. Vermutlich sah ich ihn erstmals in einem Alter, in dem man "Märchen" überwunden zu haben glaubt (während er etwa in England regelmässig zur Weihnachtszeit ausgestrahlt wird). - Später begann mich "The Wizard of Oz" nicht zuletzt wegen Judy Garland und ihrer traurigen Laufbahn zu interessieren. Und magst du auch nur ein "Shortie" geliefert haben, so verlocken mich deine Bemerkungen doch zu einer erneuten Sichtung. Danke! "We're off to see the wizard..." :)
AntwortenLöschenHa, aber ich teile mir hier mit From Beyond das Musical-Singsang-Monopol, insofern fällt OZ wohl in unser beider Spezialgebiet :P
AntwortenLöschenGing mir aber tatsächlich ganz ähnlich wie dir; hatte den Film auch aus früher Jugend eher zwiespältig in Erinnerung, wurde aber heute nahezu vollständig eines Besseren belehrt. Kunstgeschmack ändert sich also doch alle sieben Jahre :)
"Shorties" sind bei mir - das gebe ich ganz selbstkritisch zu - meist Verlegenheitslösungen zu Filmen, deren Komplexität mich in der Auseinandersetzung schier zu überwältigen droht, soviel wie es an informativen und wichtigen Material dazu gäbe - insofern beschränke ich mich da textlich ganz auf meine Grundgedanken. Wenn das Lust auf eine neue Sichtung macht, bin ich damit in der Tat schon hochzufrieden :)
Warts ab! Wenn der Frühling kommt, rücke auch ich wieder mit einem Musical an. Dann wirst du deinen "Sound of Music" erleben. Sollte ich eigentlich viel häufiger machen. :)
AntwortenLöschenSOUND OF MUSIC hab' ich vor ein paar Tagen in der Retro gesehen, ganz klischeemäßig in einem Kino voller Amerikaner und Japaner und mit jeder Menge Kräuterlimonade - grandioser Film :)
AntwortenLöschenBei mir war es eine Berg- und Talfahrt, Als Kind stand ich mit sperrangelweit geöffnetem Mund vor der Pracht dieses Films, als Jugendlicher war das Distinktionsbedürfniss gegenüber solcherlei Märchenkram zu groß, jetzt kehr ich wieder zum geöffneten Mund zurück. Deine Aussage bzgl. Komplexität kann ich damit nur bestätigen.
AntwortenLöschenWir machen gerade eine Minnelli-Reihe und haben die Garland deshalb noch in weiteren ihrer Technicolor-Träume gesehen. HEIMWEH NACH ST. LOUIS und der etwas unterschätzte DER PIRAT gehörten dazu. Auch in URLAUB FÜR DIE LIEBE (zum ersten Mal ohne Gesang und s/w) war sie bezaubernd. Meiner Frau fiel auf wie sehr bereits in den 1940ern ihre Hände zittern.
Sie hatte zu dieser Zeit auch schon mehrere Nervenzusammenbrüche hinter sich, die sie vor allem den Krisen mit Minnelli verdankte. Ich besprach mal "Easter Parade" (1948), bei dem ihr Mann durch Charles Walters ersetzt werden musste (eine Zusammenarbeit wäre undenkbar gewesen). Das Verrückte: Die Garland liefert in diesem Film einige ihrer witzigsten Nummern, und ich habe dennoch den Eindruck, in ihren Augen eine tiefe Trauer zu erkennen.
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