"The train to fucking Prague is long, you bitch! We'll come see you."
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Um ein Vielfaches bessere Fortsetzung des durch Gorebauer-Foren zum
Hardcore-Erlebnis hochgejazzten Erstlingswerk über osteuropäische
Folterkeller. Guter Geschmack scheint noch immer ein dehnbarer Begriff,
und sicher ist, dass auch HOSTEL II nur zu denjenigen durchdringen wird,
die sich nicht von seiner grobschlächtigen Fassade und dem Spiel mit
den Meriten des "torture porns" verschrecken lassen. Letztlich aber, und
das macht den perfiden Reiz des umstrittenen Werks aus, führt das
konsequente Bedienen der scheinbar unvermeidlichen "Höher, schneller,
weiter"-Schiene hier (durchaus bewusst) zu einem neuen Filmerlebnis, das
all das einzulösen vermag, woran der Vorgänger noch so brachial
scheiterte: HOSTEL II gibt sich nicht mehr mit der Reproduktion gängiger
Klischees und Abziehbilder zufrieden, sondern überspitzt sie derartig,
dass sie erstmalig tatsächlich auch als Bestandteil jenes Satireansatzes
wahrgenommen werden können, auf den das ganze Spektakel (vielleicht)
von Anbeginn an hin arbeitete. Eine exploitationartige Allegorie auf den
Kapitalismus und dessen DailyBusiness, garniert mit passender
Schlusspointe. Humankapital, heyho!
6 / 10
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