Ilsa, She Wolf of the SS
Wahlweise als Emanzipationsphantasie zurecht gejazzter oder als
Flaggschiff eines gesamten Subgenres verkulteter Oberquatsch, dessen
Spiel mit der KZ-Tapete ebenso geschmacklos wie abgeschmackt daher
kommt; der fernab der plumpen Provokation aber eigentlich keine
Daseinsberechtigung für sich verzeichnen kann: Uninspiriert inszenierte
sowie planlos aneinander gereihte Folterspielchen und nackte Haut sind
auf Dauer einfach langweilig anzusehen - da hält dann auch der groteske
Akzent aller Darsteller nicht mehr vom Wegdösen ab. "Wunderrrrbarrr" ist
jedenfalls etwas anderes...
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Salon Kitty
Schon Jahre vor seinen Ausflug Richtung Pomp und Porno in CALIGOLA zeigt
sich Tinto Brass sichtlich fasziniert vom engen Zusammenspiel von Sex
und (staatlicher) Macht. Stets auf dem schmalen Grat zwischen guten und
schlechten Geschmack, zwischen Schund und Kunst wandelnd, liefert SALON
KITTY dabei ein bis zur Groteske überzeichnetes Bild der mittleren
NS-Führungsriege, irgendwo zwischen Paranoia, Egomanie und ideologischer
Verbl(en/ö)detheit ab, in dessen Größenwahn man sich durchaus verlieren
kann. Ein ebenso sehenswerter, wie auch verstörender Fiebertraum,
dessen Musicalnummern an CABARET erinnern, der mit seinen Perversionen
im Nazisploitation herum fischt, und in seinem Hang zur großen und
skurrilen Geste an Kubricks CLOCKWORK erinnert. Toll!
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