"Did you hear that?" -
Er wird einfach immer besser: Nachdem Ti West dem Kino mit HOUSE OF THE DEVIL vor
nicht allzu langer Zeit die wohl liebevollste Genreverehrung und
-verinnerlichung der letzten Jahre beschert hat, waren die Erwartungen
hoch, doch auch dem neusten Streich gelingt es problemlos, sich in das
augenscheinlich stetig (noch) besser werdende Œuvre des Regisseurs
einzureihen: Getreu der Überzeugung, dass die Form ungleich wichtiger
als der Inhalt sei, versucht sich THE INNKEEPERS erst gar nicht
an ausufernden Twists oder abstrakten Narrationsstrukturen, sondern
erzählt angenehm altmodisch von einem kleinen, kurz vor dem Bankrott
stehenden Hotel, einer Tragödie in der Vergangenheit und natürlich von
ruhelos umher spukenden Seelen.
Vielleicht liegt in jener Bescheidenheit tatsächlich die große Stärke
von Wests Werken: Sie begegnen sowohl ihren Charakteren als auch dem
Zuschauer auf Augenhöhe. Keine postmodernen Reflexionen, kein
ausgestelltes Namedropping für die Videothekennerds, keine ausufernden
Subtexte - sie geben nie vor, mehr zu sein, als Märchen im Gewand eines
Gruselfilms.
"What do they want?" |
Mit dem ganz großen Schock kann und will THE INNKEEPERS auch
am Schluss nicht rausrücken, vielmehr bleibt er von Anfang
bis Ende ein wohlig gruseliges Kleinod an Film. Ein Geheimtipp auch
-aber keineswegs bloß- für Nostalgiker.
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