2. November 2013

Shorties: The Terror (1963)


Roger Corman nannte ihn im Interview mit der „Zeit“ einmal den verrücktesten Film seiner Karriere, und ein Blick hinter die Kulissen (die allesamt von zeitgleich abgedrehten Poe-Adaptionen stammten) und auf die illustren Namen, die auf dem Regiestuhl Platz nahmen, legen nahe, dass er damit nicht Unrecht haben mag: Francis Ford Coppola, Jack Hill, Cutter Monte Hellman und zu guter Letzt gar Hauptdarsteller Jack Nicholson versuchten sich an der Erzählung über einen französischen Soldaten und dessen Begegnung mit einer hübschen Unbekannten aus gutem Hause. 

Jene turbulente Produktionsgeschichte mag sicher ihren Teil dazu beigetragen haben, dass das Potpourri aus Märchen- Sagen- und Genremotiven dabei bisweilen kryptisch und wegen ständiger Wechsel im Tonfall -munter folgt hier barocker Friedhofsgrusel auf ausgehackte Augen- durchaus auch albern daherkommt. Mit den großen Genrefilmen seiner Zeit, die ihren übernatürlichen Horror immer auch als Symbol allzu menschlicher Probleme verstanden, hat dieser naiven Gruselquatsch folglich wenig zu tun. Den jungen Nicholson und Boris Karloff beim Wandeln in bunten Gewändern durch ausladende Requisiten zu betrachten, ist trotz aller Probleme -oder vielleicht gerade deshalb?- nicht ohne Reiz. 
5 /10

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