18. Oktober 2010

Kurzkritik: Ginger Snaps I

Eine vertane Chance - 

Sichtlich darum bemüht, zu beweisen, dass er die Motivation und die Ursprünge seines Genres verstanden hat, inszeniert John Fawcett seinen Teil der "Ginger Snaps"-Trilogie irgendwo zwischen trashigen B-Grusel und Mid-80ths-Teenie-Schmonzette.

Die Optik des Films ist ergraut, lässt einen Druckfehler beim Produktionsjahr vermuten und kann durch die angesprochenen Themen nicht wirklich kompensiert werden.
Es ist erstaunlich und irgendwie auch ein bisschen enttäuschend, wie wenig "Ginger Snaps" aus seinem Thema macht: Die Pubertät als Werwolfwerdung, die Gier nach Blut als Synonym für die damit einhergehende Libido-Jagd. Das ist für eine typische Direct-to-DVD-Geschichte ganz nett, vielleicht sogar überdurchschnittlich; in Quintessenz wäre aber soviel mehr rauszuholen gewesen, als es das bisschen Küchenpsychologie im Film vermuten lässt - "Ginger Snaps" geht nicht viel tiefer, als der deutsche Verleihtitel "Das Biest in dir".

Gegen Schluss wirft "Ginger Snaps" dann endgültig alle lobenswerten Eigenschaften über Bord und verwandelt sich in Windeseile in eine nervtötende Verfolgungsjagd, die nicht mit Unlogeleien, Klischees und wahrhaft gruseligen Effekten geizt.

Alles Horrorstreifen nahezu unbrauchbar, als Coming-of-Age mit Mystery-Anleihen irgendwie zu platt, und somit letztendlich doch nur für Genrefreunde einen Blick wert. Schade eigentlich.

6 / 10

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