"I think they have those scenes in movies, because they're true...they're really happen" -
Hypnotisch in seiner Präsenz und Wirkung offenbart sich Andersons dritter Film als sein bis dato bester - und bei jemanden, der "There will be blood" und "Boogie Nights" als Bestandteil seines Œuvres bezeichnen darf, kommt einer solchen Aussge durchaus Gewicht zu.
Die wohl beeindruckenste Eigenschaft von "Magnolia" dürfte zweifellos darin bestehen, dass es Film und Regisseur in nahezu jeder Sekunde schaffen, die oftmals unvereinbare Dualität von Zugänglichkeit und Komplexität stets zu ihren Vorteil und zu Gunsten des Publikums zu lösen: So zerfahren und absurd die einzelnen Szenerien und die darin involvierten Personen anfänglich wirken mögen; sie werden von Anderson und dem durchweg hochkarätigen und brillanten Cast, dem man Unrecht widerfahren lassen würde, entschiede man sich dazu, einzelne Protagonisten herauszuheben, allesamt so inszeniert, als dass sie dem Zuschauer sofort eine gewisse Grundsympathie abverlangen.
Überhaupt lebt "Magnolia" sichtlich unter der Entscheidung zugunsten der dreistündigen Überlänge auf: Es ist tatsächlich einer der besten Episodenfilme geworden, eben weil er die szenische Inszenierung nicht als narrativen Zwang begreift, dem man sich sklavisch vverschreiben müsste: Jeder Erzählstrang, jede Figur und Beziehung bekommt genügend Zeit, um ausformuliert zu werden, und atmen zu können; die oftmals mit der Episoden-Kozeption einhergehende Hektik anderer Werke, ist "Magnolia" ebenso fremd wie verkopfte Geschätzigkeit.
Ebenfalls als beeindruckend, weil - vom Finale abgesehen - äußerst dezent und wenig aufdringlich, präsentieren sich die vielen verschiedenen Fragestellungen, die plotübergreifend angeschnitten werden: Schuld und Vergebung, die Macht der Hoffnung, aber auch der Hoffnungslosigkeit, um nur einige besonders herausstechende exemplarisch aufzuzählen.
Sicherlich, soviel muss man einräumen, gänzlich neu ist keiner dieser Themenkomplexe, dessen ist sich Anderson jedoch stets bewusst, greift er die Verweise, welche in letzter Konsequenz in das Gleichnis des Frosch-Regens münden, doch immer wieder auf mal mehr, mal weniger deutliche Art und Weise auf.
Besagtes Finale wird, ebenso wie die zwischenzeitlich opernhafte Inszenierung, nicht überall Wallungen der Begeisterung auslösen; ich halte sie aber in jeder Hinsicht für konsequent und vorallem in Hinblick auf die Bild-Ton-Montage bei den einzelnen Songs für einfach wunderschön und berührend.
Man sollte dringend davon Abstand nehmen, jedes noch so kleine Paraphrasieren der Bibel oder anderer religiöser Konzeptionen, als Angriff auf den eigenen, zum Teil äußerst apodiktisch ausgelebten Atheismus zu begreifen.
Viele Vorredner nannten "Magnolia" ein Meisterwerk und Paul Thomas Anderson ein Genie - ich schließe mich diesem Urteil ohne Zögern an.
Hypnotisch in seiner Präsenz und Wirkung offenbart sich Andersons dritter Film als sein bis dato bester - und bei jemanden, der "There will be blood" und "Boogie Nights" als Bestandteil seines Œuvres bezeichnen darf, kommt einer solchen Aussge durchaus Gewicht zu.
Die wohl beeindruckenste Eigenschaft von "Magnolia" dürfte zweifellos darin bestehen, dass es Film und Regisseur in nahezu jeder Sekunde schaffen, die oftmals unvereinbare Dualität von Zugänglichkeit und Komplexität stets zu ihren Vorteil und zu Gunsten des Publikums zu lösen: So zerfahren und absurd die einzelnen Szenerien und die darin involvierten Personen anfänglich wirken mögen; sie werden von Anderson und dem durchweg hochkarätigen und brillanten Cast, dem man Unrecht widerfahren lassen würde, entschiede man sich dazu, einzelne Protagonisten herauszuheben, allesamt so inszeniert, als dass sie dem Zuschauer sofort eine gewisse Grundsympathie abverlangen.
Überhaupt lebt "Magnolia" sichtlich unter der Entscheidung zugunsten der dreistündigen Überlänge auf: Es ist tatsächlich einer der besten Episodenfilme geworden, eben weil er die szenische Inszenierung nicht als narrativen Zwang begreift, dem man sich sklavisch vverschreiben müsste: Jeder Erzählstrang, jede Figur und Beziehung bekommt genügend Zeit, um ausformuliert zu werden, und atmen zu können; die oftmals mit der Episoden-Kozeption einhergehende Hektik anderer Werke, ist "Magnolia" ebenso fremd wie verkopfte Geschätzigkeit.
Ebenfalls als beeindruckend, weil - vom Finale abgesehen - äußerst dezent und wenig aufdringlich, präsentieren sich die vielen verschiedenen Fragestellungen, die plotübergreifend angeschnitten werden: Schuld und Vergebung, die Macht der Hoffnung, aber auch der Hoffnungslosigkeit, um nur einige besonders herausstechende exemplarisch aufzuzählen.
Sicherlich, soviel muss man einräumen, gänzlich neu ist keiner dieser Themenkomplexe, dessen ist sich Anderson jedoch stets bewusst, greift er die Verweise, welche in letzter Konsequenz in das Gleichnis des Frosch-Regens münden, doch immer wieder auf mal mehr, mal weniger deutliche Art und Weise auf.
Besagtes Finale wird, ebenso wie die zwischenzeitlich opernhafte Inszenierung, nicht überall Wallungen der Begeisterung auslösen; ich halte sie aber in jeder Hinsicht für konsequent und vorallem in Hinblick auf die Bild-Ton-Montage bei den einzelnen Songs für einfach wunderschön und berührend.
Man sollte dringend davon Abstand nehmen, jedes noch so kleine Paraphrasieren der Bibel oder anderer religiöser Konzeptionen, als Angriff auf den eigenen, zum Teil äußerst apodiktisch ausgelebten Atheismus zu begreifen.
Viele Vorredner nannten "Magnolia" ein Meisterwerk und Paul Thomas Anderson ein Genie - ich schließe mich diesem Urteil ohne Zögern an.
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