Michael Herbig - der Kaktus unter den Komikern
Dass die deutsche Klamaukfilmlandschaft für verwöhnte Freunde des Films ähnlich attraktiv ist, wie die Wüste Gobi für Floristen, ist ein Zustand, der mittlerweile weitestgehend bekannt sein dürfte.
Wo jedoch die von Dünen umgebenen Pflanzenfreunde beginnen, den Kopf in den Sand zu stecken, da entwickelt die Spezies des Kinogängers einen übersteuerten Postivismus - quasi eine Art Überlebenstrieb - und beginnt damit, auch Unkraut mit frenetischem Beifall zu huldigen: So zum Beispiel die beiden Ober-Kakteen Otto Waalkes und Michael Herbig, die schon seit gefühlten Jahrhunderten mit den immergleichen Witzlein langweilen, zur inzestuösen Fortpflanzung neigen, und deshalb immer neue Epigonen in das humoristische Brachland, welches sie umgibt, entsenden. Alt, öde und nicht totzukriegen- wie Kakteen eben sind.
"Der Schuh des Manitu" - nach einhelliger Meinung diverser Magazine in Wartezimmern von Zahnarztpraxen der lustigste Film des letzten Jahrhunderts - ist nach "Erkan und Stefan" nun der zweite Streich in Herbigs Œuvre des Grauens: Eine Nummernrevue alteingessesener Stammtischspäßchen, aufgezogen vor der klebrig-billigen Sketchtapete, mit der der Schaffer schon in der "BullyParade" verstand, für einen pawlowschen Reflex in Richtung Fernbedienung zu sorgen.
Vorliegend mussten nun ein paar Westernklassiker ihr Leben lassen; aber dass "Bully" keinerlei Berührungsängste mit einer Vielzahl an Stoffen hat, bewies er in den Nachfolgern "Traumschiff Surprise" und "Lissi und der wilde Kaiser", die tatsächlich das Unmögliche möglich machten, und noch platter und undynamischer daherkamen, als jene rosafarbene Schatzsuche.
Es ist letztendlich auch egal, welches Genre für den visuellen Überbau herhalten muss, Herbigs Konzept ist sowieso stets das gleiche: Bunter Kostümkarneval, verklemmter Schwulihumor und ein paar platte Verweise auf die Klassiker des Genres, damit der Pressesprecher in seiner Erklärung darüber schwadronieren kann, wieviel der Regisseur doch für Karl May, Mister Spock und die österreichische Monarchie übrig hat.
Eines muss man Herbig dabei lassen: Er hat einen Draht zur Psyche des Publikums gefunden. Wie sonst wäre es zu erklären, dass ihm eben jenes - obwohl offensichtlich für dumm verkauft - mit einer der längsten Kino-Spielzeiten aller Zeiten adelt?
"Der Schuh des Manitu" ein Witz ohne Pointe.
Dass die deutsche Klamaukfilmlandschaft für verwöhnte Freunde des Films ähnlich attraktiv ist, wie die Wüste Gobi für Floristen, ist ein Zustand, der mittlerweile weitestgehend bekannt sein dürfte.
Wo jedoch die von Dünen umgebenen Pflanzenfreunde beginnen, den Kopf in den Sand zu stecken, da entwickelt die Spezies des Kinogängers einen übersteuerten Postivismus - quasi eine Art Überlebenstrieb - und beginnt damit, auch Unkraut mit frenetischem Beifall zu huldigen: So zum Beispiel die beiden Ober-Kakteen Otto Waalkes und Michael Herbig, die schon seit gefühlten Jahrhunderten mit den immergleichen Witzlein langweilen, zur inzestuösen Fortpflanzung neigen, und deshalb immer neue Epigonen in das humoristische Brachland, welches sie umgibt, entsenden. Alt, öde und nicht totzukriegen- wie Kakteen eben sind.
"Der Schuh des Manitu" - nach einhelliger Meinung diverser Magazine in Wartezimmern von Zahnarztpraxen der lustigste Film des letzten Jahrhunderts - ist nach "Erkan und Stefan" nun der zweite Streich in Herbigs Œuvre des Grauens: Eine Nummernrevue alteingessesener Stammtischspäßchen, aufgezogen vor der klebrig-billigen Sketchtapete, mit der der Schaffer schon in der "BullyParade" verstand, für einen pawlowschen Reflex in Richtung Fernbedienung zu sorgen.
Vorliegend mussten nun ein paar Westernklassiker ihr Leben lassen; aber dass "Bully" keinerlei Berührungsängste mit einer Vielzahl an Stoffen hat, bewies er in den Nachfolgern "Traumschiff Surprise" und "Lissi und der wilde Kaiser", die tatsächlich das Unmögliche möglich machten, und noch platter und undynamischer daherkamen, als jene rosafarbene Schatzsuche.
Es ist letztendlich auch egal, welches Genre für den visuellen Überbau herhalten muss, Herbigs Konzept ist sowieso stets das gleiche: Bunter Kostümkarneval, verklemmter Schwulihumor und ein paar platte Verweise auf die Klassiker des Genres, damit der Pressesprecher in seiner Erklärung darüber schwadronieren kann, wieviel der Regisseur doch für Karl May, Mister Spock und die österreichische Monarchie übrig hat.
Eines muss man Herbig dabei lassen: Er hat einen Draht zur Psyche des Publikums gefunden. Wie sonst wäre es zu erklären, dass ihm eben jenes - obwohl offensichtlich für dumm verkauft - mit einer der längsten Kino-Spielzeiten aller Zeiten adelt?
"Der Schuh des Manitu" ein Witz ohne Pointe.
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