"I don't like this ending" -
In gewisser Weise muss man Baz Luhrmann dankbar sein, denn er ist ein ehrlicher Regisseur: Wer einen seiner wenigen Filme gesehen hat, der weiß, worauf er sich einzustellen hat - Luhrmann macht Vieles, aber er bricht nie mit den Erwartungshaltungen seines Publikums.
Sieben Jahre nach seiner Shakespeare-Vergewaltigung "Romeo + Juliet" folgt mit "Moulin Rouge!" nun das dritte Werk des kontroversen Australiers - und viel gelernt hat er nicht: Erinnerte sein vorheriger Film eher an die zerschnittenen Werke von Tony Scott, so scheint im aktuellen Rotlicht-Drama ein Hauch von Tim Burton durch Paris zu wehen - nur hinsichtlich wirklicher Eigenständigkeit herrscht weiterhin Flaute.
Man muss zugestehen, dass "Moulin Rouge!" zumindest zeitweise den Eindruck hinterlässt, als hätten sich seine Hintermänner ein paar Gedanken darüber gemacht: Die bunte und laute Inszenierung kann man mit etwas gutem Willen zumindest als Reminiszenz an die klassischen Bühnenmusicals auslegen - einzig, so ganz kann sich der Film sich nie für eine Seite entscheiden, vielmehr eiert er teilweise schmerzhaft hin- und hergerissen zwischen Bühne und Leinwand in einem luftleeren Raum der Transformation umher: Der entnommenen Distanz des Settings stehen wirre Kamerafahrten gegenüber, den intimen Duett-Sequenzen folgen grausig zusammengeschusterte CGI-Effekte.
Der Stil von Luhrmann manifestiert sich darin, dass er keinen Stil hat - er mischt "LaTraviata" mit Disney, Puccini mit Madonna, steckt ein paar Wunderkerzen rein und setzt es seinem sprachlosen Auditorium dann vor die Nase.
Es ist dabei durchaus legitim, "Moulin Rouge!" als gewagten Bruch mit den Konformismen der Medien Film und Musical wahrzunehmen - ich persönlich empfinde die vorherrschende Unentschlossenheit als hochgradig anstrengend.
Ähnlich der optischen Inszenierung, verlangt auch der muskalische Überbau - quasi das Herzstück - eine gehörige Portion Toleranz: Wie eine amokgelaufene Jukebox trällert sich "Moulin Rouge!" durch die verschiedensten Stilrichtungen der letzten 30 Jahre Musikgeschichte, versieht die Dialoge mit einem kecken Zwinkern Richtung Popkultur und kann doch nie vollständig verbergen: Baz Luhrmann serviert alten Wein in neuen Schläuchen, und evoziert damit ständig den Vergleich zwischen Original und Kopie - Einen Kampf, den die Darsteller trotz solider Leistungen zu keiner Zeit für sich entscheiden können.
Kurzum: "Moulin Rouge!" ist ein schlechter Film, und noch ein schlechteres Musical.
Zum Glück dauerte es nur ein knappes Jahr, bis Marschalls "Chicago" das gebeutelte Genre erneut aufleben lassen konnte.
In gewisser Weise muss man Baz Luhrmann dankbar sein, denn er ist ein ehrlicher Regisseur: Wer einen seiner wenigen Filme gesehen hat, der weiß, worauf er sich einzustellen hat - Luhrmann macht Vieles, aber er bricht nie mit den Erwartungshaltungen seines Publikums.
Sieben Jahre nach seiner Shakespeare-Vergewaltigung "Romeo + Juliet" folgt mit "Moulin Rouge!" nun das dritte Werk des kontroversen Australiers - und viel gelernt hat er nicht: Erinnerte sein vorheriger Film eher an die zerschnittenen Werke von Tony Scott, so scheint im aktuellen Rotlicht-Drama ein Hauch von Tim Burton durch Paris zu wehen - nur hinsichtlich wirklicher Eigenständigkeit herrscht weiterhin Flaute.
Man muss zugestehen, dass "Moulin Rouge!" zumindest zeitweise den Eindruck hinterlässt, als hätten sich seine Hintermänner ein paar Gedanken darüber gemacht: Die bunte und laute Inszenierung kann man mit etwas gutem Willen zumindest als Reminiszenz an die klassischen Bühnenmusicals auslegen - einzig, so ganz kann sich der Film sich nie für eine Seite entscheiden, vielmehr eiert er teilweise schmerzhaft hin- und hergerissen zwischen Bühne und Leinwand in einem luftleeren Raum der Transformation umher: Der entnommenen Distanz des Settings stehen wirre Kamerafahrten gegenüber, den intimen Duett-Sequenzen folgen grausig zusammengeschusterte CGI-Effekte.
Der Stil von Luhrmann manifestiert sich darin, dass er keinen Stil hat - er mischt "LaTraviata" mit Disney, Puccini mit Madonna, steckt ein paar Wunderkerzen rein und setzt es seinem sprachlosen Auditorium dann vor die Nase.
Es ist dabei durchaus legitim, "Moulin Rouge!" als gewagten Bruch mit den Konformismen der Medien Film und Musical wahrzunehmen - ich persönlich empfinde die vorherrschende Unentschlossenheit als hochgradig anstrengend.
Ähnlich der optischen Inszenierung, verlangt auch der muskalische Überbau - quasi das Herzstück - eine gehörige Portion Toleranz: Wie eine amokgelaufene Jukebox trällert sich "Moulin Rouge!" durch die verschiedensten Stilrichtungen der letzten 30 Jahre Musikgeschichte, versieht die Dialoge mit einem kecken Zwinkern Richtung Popkultur und kann doch nie vollständig verbergen: Baz Luhrmann serviert alten Wein in neuen Schläuchen, und evoziert damit ständig den Vergleich zwischen Original und Kopie - Einen Kampf, den die Darsteller trotz solider Leistungen zu keiner Zeit für sich entscheiden können.
Kurzum: "Moulin Rouge!" ist ein schlechter Film, und noch ein schlechteres Musical.
Zum Glück dauerte es nur ein knappes Jahr, bis Marschalls "Chicago" das gebeutelte Genre erneut aufleben lassen konnte.
4 / 10
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen