17. Dezember 2010

TV-Tipps: Weihnachtsspecial 23.12 - 26.12.

Alle Jahre wieder“ - kommen nicht nur Christkind/Weihnachtsmann/werauchimmer, sondern leider auch die üblichen Verdächtigen im Fernsehprogramm: Der penetrante Macaulay Culkin als nervender Kevin, und als noch ätzenderer Richie Rich, der fußkranke „Lassie“-Aufguss „Ein Hund namens Beethoven“, ein glitzerndes Pferd mit einem Horn, und so weiter und so fort - und weil alle Filme ganz doll knuffig sind, haben es die anschließenden Direct-to-VHS-Sequels (ja, die sind schon so alt...) gleich auch noch ihren Weg in die Senderäume der Rundfunkanstalten gefunden. Frohe Weihnachten...

Donnerstag, 23.12.

Der Polarexpress (RTL / 20.15 Uhr)
Habe ich schon erwähnt, was ich von uninspirierten zuckersüßen Weihnachtskitsch „für die ganze Familie“ halte?! Dieser hier beherbergt auch noch Tom Hanks und tonnenweise lausige Pixel. Ganz furchtbar.

Oh Palmenbaum (SWR / 23.00 Uhr)
ARD goes Anarchie: Zweiter Aufguss von „Single Bells“; angelehnt an die vielen unkomischen Weihnachtskomödien aus Übersee, in der diverse öffentlich-rechtliche Gesichter in den Weihnachtsferien viele blöde Zufälle und Missgeschicke erleben.
Ganz und gar bieder-reaktionäres Rentnerfernsehen, dass sich wahrscheinlich selber wirklich für spontan und gewagt hält.

Single Bells (NDR / 23.55 Uhr)
Vorgänger von „Oh Palmenbaum“.

Panic Room (RTL / 00.15 Uhr)
Nicht halb so clever, wie er sich selber hält, weiß „Panic Room“ einzig über seine passable Atmosphäre und ein paar Einzelmomente zu überzeugen. Fernab davon, ein optisch ziemlich überladener Langweiler. Bis zum Erscheinen vom drögen „Benjamin Button“, Finchers schlechtester Film. 

Freitag, 24.12.

High School Musical I + II (Pro 7 / 11.00 Uhr)
Immernoch nicht gesehen; ist aber alleine wegen des ausartenden Bashings, dass ihm andauernd widerfährt, mal einen Blick wert. Bin ich jedenfalls dabei, vorallem weil FreeTV anonymer als Videothek von statten geht.

Shrek (ARD / 12.40 Uhr)
Nettes, aber bisweilen auch sehr gezwungenes Zitatkino, dass mitunter an seiner Anbiederung an zuviele Zielgruppen zu zerfasern droht, und sowohl an einer blöden Synchronfassung, als auch an unzeitgemäßen Animationen krankt. Was daran jemals besonders originär gewesen sein soll, wissen die Götter...

Flubber (Sat 1 / 13.20 Uhr)
Hyperaktiver und peinlicher Mist, dessen Sichtung für jede Lebensform jenseits der Vorschule nur mit Vorsicht zu genießen ist.

Was Mädchen wollen (Pro7 / 16.05 Uhr)
Hyperaktiver und peinlicher Mist, dessen Sichtung für jede Lebensform jenseits der Pubertät nur mit Vorsicht zu genießen ist.

Forrest Gump (Kabel 1 / 17.50 Uhr)
Sich über den zu echauffieren, ist mittlerweile schon so weit verbreiteter Konsens, dass ich nicht auch noch meinen Senf dazugeben muss. Nette Schale,  bedenklicher Kern.

Stirb langsam (Pro 7 / 22.00 Uhr)
Gehört zu Weihnachten wie der Christbaum. Einer der wenigen Actionfilme aus jener Dekade, der es öfter als einmal in meinen Player geschafft hat. In der deutschen Version allerdings vollkommen misslungene Synchro, die man wegen ihrer Debilität zu Recht verkultet. "Yippie ya yay – Schweinebacke!"

Pans Labyrinth (Pro 7 / 22.00 Uhr)
Durch und durch poetisches, fantasievolles und berührendes Kino, alleine wegen seiner Bildsprache ungeheuer sehenswert, wenngleich phasenweise etwas inkohärent. Der einzige Film von del Toro auf dem Regiestuhl, mit dem ich wirklich etwas anfangen kann,

Manche mögen‘s heiß (Kabel 1 / 04.10)
Billy Wilder, Marilyn Monroe, Tony Curtis, Jack Lemmon - Ebenso visionärer, wie auch frecher Film; eine, wenn nicht sogar die beste Komödie aller Zeiten!

Samstag, 25.12.

Notting Hill (ZDF / 17.00 Uhr)
Schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen, ist aber als durchaus annehmbare RomCom in Erinnerung geblieben, die trotz Julia Roberts nicht sonderlich nervt. Im Kontext seines Genres nachwievor gehobenes Mittelmaß.

Die Mumie III - Grabmal des Drachenkaisers (RTL / 20.15 Uhr)
Ähnlich intelligent, wie der Gesichtsausdruck, mit dem Brendan Fraser die ganze Zeit durch die Katakomben stiefelt, letztendlich auch nur ein überaus uninspirierter und liebloser Franchise-Aufguss - aber ich mag den; eines meiner wenigen guilty pleasure-Werke.

Men In Black (Pro 7 / 20.15 Uhr)
Eklig zusammengekleisterter Versuch eines Kult-Films; konnte sich meiner absoluten Ignoranz seit Release sicher sein, bis ich irgendwann zur Sichtung genötigt wurde, und schau da: Genauso doof und berechnend, wie befürchtet.

30 Days of Night (RTL / 22.15 Uhr)
Noch so ein Film, der seine tranige Erzählweise und sein Herumreiten auf einem Plotelement für die Genre-Revolution schlechthin hält. Blutleer und ohne Biss - eine innovativere Kritik hat dieser transsylvanische Sondermüll nicht verdient.

Stirb langsam II (Sat 1 / 22.30 Uhr)
Da ging die Verklärung der Reihe schon los: Solides Genre-Kino, aber in Hinblick auf den Vorgänger ein komplett sinnloser Aufguss, der sich ganz und gar auf seinen Hauptdarsteller verlässt.

Unterworld (Pro7 / 22.30 Uhr)
Underworld“ ist das Aufgreifen und Abfilmen von Comic-Tableaus, das Zelebrieren von SlowMotion und style-over-substance - ein Konglomerat aus Schnellfeuer-Waffen, allerlei Nachtgeschöpfen, dem Flirt mit den Fetischen der Lack- und Lederszene, und einer Kampfamazone als Eyecandy. Was bleibt, ist ein uninspiriertes "Matrix meets Van Helsing"-Filmchen, welches mittlerweile zu einer Trilogie breitgetreten wurde.

Es war einmal in Amerika (Kabel 1 / 23.30 Uhr)
Läuft im alljährlichen Leone-Double-Feature zusammen mit „Spiel mir das Lied vom Tod“, verliert gegen diesen aber auf (hohem) Niveau in allen Disziplinen. Wird nicht ganz zu Unrecht immer mal wieder auf sein diskutables Frauenbild heruntergebrochen. Sollte man definitiv kennen, aber kein Vergleich zu Coppolas "Pate"-Trilogie.

Sonntag, 26.12.

(T)raumschiff Surprise (Pro 7 / 11.25 Uhr)

Ein Michael „Bully“ Herbig Film.

The Green Mile (VOX / 20.15 Uhr)
Platte Symbolik, eine penetrante Schwarz-Weiß-Malerei mit zunehmenden Hang zum Fantasy-Geschwurbel, und Zentrierung auf die Tränendrüse. Die Faszination dieses Films hat sich mir nie erschlossen...

Stirb langsam III (Sat 1 / 22.05 Uhr)
Funktioniert für mich trotz seiner geleasten „Lethal Weapon“-Konzeption besser als der zweite Teil, was vorallem daran liegt, dass die Chemie zwischen Willis und Jackson stimmt, und alles ohne allzu große Buddy-Peinlichkeiten über die Bühne geht. Unterbewertet.  

Max Payne (RTL / 22.25 Uhr)
Auch noch nicht gesehen.

Dogma (Kabel 1 / 22.25 Uhr)
Hab' ich schon einmal alles darübe gesagt. Wer immernoch weitere Argumente für den Beweis für das nonexistente Talent und Humorverständnis von Obernulpe Kevin Smith sucht: here it is.

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