20. Juli 2011

Shorties: Hook


Steven Spielbergs vielleicht schlimmster Film: Vorangetrieben von klebrigen Versöhnungskitsch  und gräulicher Familienideologie im Subtext, kann man diesen Griff in die Wühltruhe einer Kleinbühnen-Requisite maximal als freundschaftliches Angebot des Regisseurs gegenüber Dustin Hoffman und Robin Williams deuten, die wahlweise als knallchargierender Faschingspirat oder mit der Interpretation des Peter Pan als adipösen und erwachsenen (!) Mittelstandsjuristen ihrem überschaubaren Rollenrepertoire noch eine weitere Karikatur hinzufügen dürfen.

Schlimm dabei nicht nur, dass HOOK weder das Versprechen, das er mit seinem Titel macht, einlöst und den Fokus der allseits bekannten Kindergeschichte auf die Freibeuter-Figur verschiebt, sondern gleichzeitig auch noch den Pan-Mythos mit Füßen tritt und den Besuch in Neverland zum konventionell-spießigen Midlife-Crisis-Teilzeit-Eskapismus herunterdooft: Glücklich wird letztlich nur, wer sich seiner Verantwortung bewusst wird, und sich ihr stellt.

Müßig eigentlich zu erwähnen, dass der Rumpf den der Film in seiner jetzigen Form -er wurde ursprünglich als Musical  konzipiert, und anschließend seiner Gesangessequenzen beraubt- darstellt, noch nicht einmal formal an die Glanztaten von Spielberg heranreicht, sondern stattdessen mit hakeligen Szenenübergängen, seltsamer Dramaturgie und vollgestellten Settings zu kämpfen hat. „Prepare to die, Peter Pan!“

3 / 10

1 Kommentar:

  1. Wer die Animosität diesem Film gegenüber nie nachvollziehen können.

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