27. Oktober 2010

Shorties: Wenn der Postmann zweimal klingelt


"The Postman Always Rings Twice" wird heutzutage oft übergangen, wenn man die, durch Polanskis "Chinatown" populär gewordene, klassische Neo-Noir-Ära Revue passieren lässt. Zu Unrecht: Rafelsons angenehm ruhige und in die Breite angelegte Inszenierung des Romanstoffes von Cain funktioniert nachwievor tadellos und überzeugt durch die konsequente Zentrierung auf die beiden Hauptdarsteller, die ihre moralisch sehr ambivalent angelegten Rollen zu jeder Zeit glaubhaft variieren und darstellen können, und so für die nötige Publikumsbindung an die per se relativ naiv gestrickte Geschichte sorgen.
Kritik - wenn auch auf hohem Niveau - muss sich einzig der Schluss bzw. die letzte Szene gefallen lassen, die nicht an die Düsternis der gleichnamigen Erstverfilmung von Tay Garnett anschließen kann, und "The Postman Always Rings Twice" somit Abzüge in der B-Note einhandeln.

Nichtsdestotrotz ein verkannter Klassiker, dessen Sichtung man - sofern noch nicht geschehen - schnellstmöglich nachholen sollte.

7.5 / 10

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