Wahrhaft ärgerlich an diesem Offenbarungseid im Kubikquatschformat ist
nicht etwa, dass Argento den Vergleich gegen seine früheren Werke
(abermals) sang- und klanglos verliert, sondern, dass GIALLO auch für
sich alleine betrachtet nur als überaus dümmlicher Hybrid aus alten und
neuen Genre-Trends daherkommt. Augenscheinlich komplett dem Zynismus und
der Misogynie verfallen, gibt sich der alte Mann auf dem Regiestuhl
fortan damit zufrieden, junge Schönheiten in dunklen Gewölben ziemlich
explizit foltern zu lassen - Rechtfertigungen für diese Exzesse finden
dabei weder inhaltlich noch auf einer künstlerischen Ebene statt. Fast
möchte man hinter all dem, durch den Verleih-Titel offensichtlich zur
kompletten Abstinenz einer logischen Handlung ani- und legitimierten,
Nonsens ein Konzept vermuten; möglicherweise ein Herausarbeiten der
Subgenre-Essenzen – aber das wäre, insbesondere vor dem Hintergrund des
qualitativ fürchterlichen restlichen Spätwerks, Schönrederei: Alleine
die Tatsache, dass der Film jegliche formale Finesse vermissen lässt und
ähnlich grobschlächtig daher kommt, wie sein Killer, scheint Anlass
genug für den Rat zu sein: Dario, mach‘ endlich Schluss. Peinlich ist es
schon jetzt.
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War mein erster Giallo und ich fand den damals eine Katastrophe - gut zu wissen, dass Genre-Fans das ebenso sehen.
AntwortenLöschenBin zwar auch alles andere als ein Experte auf dem Gebiet (kenne bislang eigentlich nur Argento; aber ich kann dich beruhigen - es gibt definitiv sehenswerte Gialli (OPERA <3).
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