„Jetzt weiß ich, warum Superman immer alleine unterwegs ist“ -
Auch nach über 13 Jahren und zwei weiteren Neuauflagen bleibt „Batman & Robin“ wohl der unumstritten umstrittenste Teil des DC-Franchises: Dass erscheint einerseits zwar verständlich, schafft es der vierte Aufguss der Fledermaus-Saga doch in keinem einzigen Moment, sich über dem Mittelmaß zu positionieren, auf der anderen Seite schwebt stets der Schatten der Vorgänger über solchen Produktionen, an denen schon mehrere Filme zerbrochen sind: Denn in der Tat scheitert auch Schumacher abermals weniger an handwerklichen Unzulänglichkeiten, als vielmehr an der Erwartungshaltung seiner Rezipienten hinsichtlich der Weiterführung des durch Burton diktierten Kosmos, sowie der Tatsache, seine Herangehensweise an den Batman-Mythos konsequent genug zu artikulieren:
„Batman & Robin“ findet sein Potential nicht, wenn man ihn im Kontext der burton‘schen Vorgängerwerken, oder Nolans Epigonen betrachtet, aber es gibt durchaus Momente, in der sich der Film durch eine satirische Lesart in eine bonbonfarbene Lightversion von Moores „Watchmen“ verwandelt: Wenn Schumacher seine Kontrahenten vor bombastischer Museumskulisse gegeneinander Eishockey spielen lässt, während sie sich mit grotesken Onelinern bombadieren, oder den Masken- und Latexfetish seiner Figuren durch Bodybuilder-Suits und Closeups der Heldenhintern einfängt, dann ist das eine zugegebenermaßen plumpe, aber vorausschauende und treffende Überspitzung auf die over-the-top-Attitüde und den latent (homo-)sexuellen Subtext anderer Comicverfilmungen.
Auch in der Inszenierung beschreitet Joel Schumacher andere Wege, als die sonst mit dem Stoff betrauten Regisseure: Schon in der, mit schmieriger Dudelmusik unterlegten Einführung von Alfreds Nichte, wird klar, dass der Regisseur die großen Gesten liebt; etwas was in der Charakterisierung seiner Gegenspieler ihren Klimax findet: „Batman & Robin“ ergeht sich nicht in der fatalistischen Vergangenheitsdeutung seiner Schurken, er bringt ihnen keine Verehrung entgegen, vielmehr sieht er in ihrer Manie nichts melancholisches oder nachvollziehbares - er überspitzt und stilisiert sie zu grün und blau leuchtenden Knallchargen, die eher aus Effektgier, denn aus narrativer Verankerung handeln.
Das darin enthaltene parodistische Potential - darüber muss man nicht streiten - mag dem Batman-Franchise nicht gerecht werden, trifft aber auch in diesen Fall einen wunden Punkt vieler anderer Vigilanten-Exkurse auf der Leinwand.
Überhaupt wäre „Batman & Robin“ besser, wenn er jene Konsequenz der obigen Szenerien zu jeder Zeit durchgehalten hätte: Aber insbesonders die leisen Töne in den Sequenzen mit Alfred passen nicht in die Gesamtkonzeption, und fallen durch ihre - zum sonstigen Neonlook konträre - Seriosität, peinlich auf. Hier patzt der sonst weitestgehend solide Handerwerker auf dem Registuhl.
Übrig bleibt somit eine etwas unrunde, aber doch nicht gänzlich uncharmante Trash-Satire, an der sich manch einer stoßen, aber auch manch einer ordentlich unterhalten wird. Unterbewertet!
Auch nach über 13 Jahren und zwei weiteren Neuauflagen bleibt „Batman & Robin“ wohl der unumstritten umstrittenste Teil des DC-Franchises: Dass erscheint einerseits zwar verständlich, schafft es der vierte Aufguss der Fledermaus-Saga doch in keinem einzigen Moment, sich über dem Mittelmaß zu positionieren, auf der anderen Seite schwebt stets der Schatten der Vorgänger über solchen Produktionen, an denen schon mehrere Filme zerbrochen sind: Denn in der Tat scheitert auch Schumacher abermals weniger an handwerklichen Unzulänglichkeiten, als vielmehr an der Erwartungshaltung seiner Rezipienten hinsichtlich der Weiterführung des durch Burton diktierten Kosmos, sowie der Tatsache, seine Herangehensweise an den Batman-Mythos konsequent genug zu artikulieren:
„Batman & Robin“ findet sein Potential nicht, wenn man ihn im Kontext der burton‘schen Vorgängerwerken, oder Nolans Epigonen betrachtet, aber es gibt durchaus Momente, in der sich der Film durch eine satirische Lesart in eine bonbonfarbene Lightversion von Moores „Watchmen“ verwandelt: Wenn Schumacher seine Kontrahenten vor bombastischer Museumskulisse gegeneinander Eishockey spielen lässt, während sie sich mit grotesken Onelinern bombadieren, oder den Masken- und Latexfetish seiner Figuren durch Bodybuilder-Suits und Closeups der Heldenhintern einfängt, dann ist das eine zugegebenermaßen plumpe, aber vorausschauende und treffende Überspitzung auf die over-the-top-Attitüde und den latent (homo-)sexuellen Subtext anderer Comicverfilmungen.
Auch in der Inszenierung beschreitet Joel Schumacher andere Wege, als die sonst mit dem Stoff betrauten Regisseure: Schon in der, mit schmieriger Dudelmusik unterlegten Einführung von Alfreds Nichte, wird klar, dass der Regisseur die großen Gesten liebt; etwas was in der Charakterisierung seiner Gegenspieler ihren Klimax findet: „Batman & Robin“ ergeht sich nicht in der fatalistischen Vergangenheitsdeutung seiner Schurken, er bringt ihnen keine Verehrung entgegen, vielmehr sieht er in ihrer Manie nichts melancholisches oder nachvollziehbares - er überspitzt und stilisiert sie zu grün und blau leuchtenden Knallchargen, die eher aus Effektgier, denn aus narrativer Verankerung handeln.
Das darin enthaltene parodistische Potential - darüber muss man nicht streiten - mag dem Batman-Franchise nicht gerecht werden, trifft aber auch in diesen Fall einen wunden Punkt vieler anderer Vigilanten-Exkurse auf der Leinwand.
Überhaupt wäre „Batman & Robin“ besser, wenn er jene Konsequenz der obigen Szenerien zu jeder Zeit durchgehalten hätte: Aber insbesonders die leisen Töne in den Sequenzen mit Alfred passen nicht in die Gesamtkonzeption, und fallen durch ihre - zum sonstigen Neonlook konträre - Seriosität, peinlich auf. Hier patzt der sonst weitestgehend solide Handerwerker auf dem Registuhl.
Übrig bleibt somit eine etwas unrunde, aber doch nicht gänzlich uncharmante Trash-Satire, an der sich manch einer stoßen, aber auch manch einer ordentlich unterhalten wird. Unterbewertet!
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